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Aus unserer Geschichte... - Freiwillige Feuerwehr Dortmund-Berghofen - Löschzug 13

Löschzug 13 der Feuerwehr Dortmund
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Aus unserer Geschichte...

Am 15.Mai 1893, an einem Jubiläum des Turnvereins Gut-Heil (Aplerbeck), fanden sich Männer zusam­men, um Menschen vor Feuer und Wasser zu schützen. Es wurde die Freiwillige Feuerwehr Berghofen gegründet.
Berghofen hatte zu der Zeit ca. 3.700 Einwohner, gehörte zum Amt Aplerbeck und Kreis Hörde und war eine Schlaf­stätte für die Hüttenarbeiter, die in Aplerbeck und Hörde ihren Lebensunterhalt verdien­ten. Neben kleinen Handwerks­betrieben und Landwirtschaft gab es in Berghofen keine Industrie, also hatte die Ge­meinde Berghofen kaum Steuereinnahmen.
Da nun eine Freiwillige Feuer­wehr ins Leben gerufen worden war, wurde bei der Gründungs­versammlung am 29.Mai 1893 im Lokal Haus Heimsoth auch ein Vorstand gebildet.
Es wurde Heinrich Heimsoth zum Wehrführer gewählt. Man be­gann da­mit, die Kameraden für die kommenden Aufgaben auszubil­den. Noch im Jahre 1894 wurden alle aus­geführten Hilfelei­stungen in Zivil und mit pri­vaten Geräten ausgeführt, da weder die Gemeinde Berghofen noch der Kreis Hörde Uniformstücke und Ausrüstung zur Verfügung stellen konnte.

Aus der Tageszeitung vom 22. März 1894 entnehmen wir eine Meldung, dass bei dem Hausbrand des Berginvaliden Heinrich Flessenkämper, das ehemalige und einzige Schulge­bäude des Ortes, um 7 Uhr morgens in Flammen aufging. Durch das rasche Eingreifen der neu gegründeten Feuerwehr konnte größerer Schaden abge­wendet werden.
 
In einer Mitgliederversammlung am 30. April 1897 wurde beschlossen, einen Steigeturm zu bauen. Der Turm bestand aus Holz und wurde an der Selzerstraße/Quarzweg errichtet. Er war ein Geschenk des Freiherrn von Rheinbaben.
 
Im Juni 1898 trat Heinrich Heimsoth, aus beruflichen Gründen von seinem Amt zurück. Und Wilhelm Quandel wurde sein Nachfolger.
 
1902 übernahm Kamerad Friedrich Fliege das Amt. Im Jahre 1904 erfolgte die Gründung des Kreisverbandes der Freiwillige Feuerwehr Kreis Hörde. Hierzu gehör­te unter anderem auch die Freiwillige Feuerwehr Berghofen. 1905 wurde die erste Schauübung mit dem Verband durchgeführt. 1908 wurde Berghofen an die zentrale Wasserlei­tung angeschlossen. Die Gemeinde stellte 1909 eine neue Handdruck­spritze zur Ver­fügung. Im Jahr 1912 hatte Berghofen 7.000 Einwohner.
1913 wurde Wilhelm Küster Wehrführer und verhandelte, im Auftrag der Wehr, mit dem Landrat Dr.Luckhaus und dem Minister Gaslinde über den Bau eines Gerätehauses mit neuem Steigeturm. Noch im selben Jahr wurde mit dem Bau an der Alten Dorfstraße (heute Berghofer Schulstraße) begonnen. Im Jahre 1914 wurde das neue Gerätehaus eingeweiht und ist bis heute dort erhalten.
Der Erste Weltkrieg brach acht Tage später aus. Von den damals 65 aktiven Kameraden zogen 43 ins Feld, fünf kamen nicht mehr zurück. Kriegs- und Nachkriegswirkungen hätten bald zur Auflösung unserer Wehr geführt. Aus dem Protokoll entnehmen wir, daß die Wehr auch über einen eigenen Spielmannszug verfügte.

Am 31. Januar 1926 wurde ein zweiter Löschzug in der Berghofer Mark eingerichtet. Die Gruppe war ein Teil der FF Berghofen und unterstand dem Vorstand der Wehr. Am 17. März 1928 konnte der Löschzug sein neues Gerätehaus in der Markstraße einweihen.
1929 wurde der Kreis Hörde aufgelöst und Berghofen der Stadt Dortmund eingemeindet. Die Wehr verlor ihre dienst­liche Eigenständigkeit und wurde der Berufsfeuerwehr Dortmund unterstellt.
Aus­rüstung und Beklei­dung wurden nun von der BF zur Verfügung gestellt. Die Ausbildung wurde durch Lehr­gänge bei der Berufsfeuerwehr wesentlich verbessert.
Am 17. Januar 1939 wurde der Löschzug Berghofer Mark, aus Personalmangel, wieder aufgelöst. Am 1. September desselben Jahres begann der Zweite Weltkrieg in Europa. Im Januar 1940 erhielt die Wehr ihr erstes motori­siertes Fahrzeug, einen Mercedes Benz Typ L1500, ein leichtes Löschgruppenfahrzeug (LLG). Schon im Jahre 1943 leistete die Wehr erste aktive Jugend­arbeit. Denn viele Berghofer Jugendliche schlossen sich der Feuerwehr statt der Hitler­jugend an und lernten so dem Näch­sten bei dem kommenden Inferno zu helfen. Viele  Kamera­den zogen ins Feld und kehrten nicht zurück.
Nach dem Krieg fanden sich die Kameraden am 28. April 1947 zu ihrer er­sten Versammlung ein. Der Übungs­betrieb lief wieder an und bald waren die Männer wieder einsatzbereit. Am 22. Juni 1947 wurde Wilhelm Wichmann zum Wehrführer gewählt. Im Jahr 1952 bekam die Wehr ein LF25, Bau­jahr 1940/41, Magirus M145.

1961 wählten die Kameraden Hans Kohm zum Zugführer. Gleich An­fang 1962 wurde das LF25 wegen verschiedener technischer Mängel wieder ausgemustert. Zwei Jahre waren wir ohne richtiges Löschfahrzeug. Am 12. Januar 1964 erhielten wir end­lich ein neues Fahrzeug. Ein Tanklöschfahrzeug vom Typ TLF16. Nachdem die Frei­willige Feuerwehr in den Katastrophenschutz eingebunden wurde, erhielten wir 1967 zwei neue TLF8 (Unimog) und ein LF16-TS (Magirus).
Zum 80-jährigen Be­stehen veranstal­teten wir, als erste Wehr in ganz Dortmund, einen "Tag der offenen Tür" der bei unseren Berghofer Mitbürgern sehr gut ankam und seither eine feste Einrichtung gewor­den ist.
Am 15. Januar 1978 trat Hans Kohm als Zugführer zurück. Sein Nachfolger wurde Rudolf Fischer.
Im September 1979 gründete die FF eine Jugendfeuerwehr, aus der bis heute ein großer Teil der „Aktiven“ hervorgegangen ist.
Im Jahre 1984 suchte die Wehr Kontakt zum benachbarten Ausland und fand Freunde bei der Freiwilligen Feuer­wehr in Eupen (Belgien). Eine Delegation aus Berghofen nahm Pfingsten 1984 an der dorti­gen 100-Jahr Feier der Feuer­wehr teil. Dies war der Grundstein für eine Freundschaft, die durch gegen­seitige Besuche an "Tagen der offenen Tür" und anderen Veranstaltungen gepflegt wurde. Die gemeinsame Nachtübung 1991 in Eupen war bis jetzt der vorläufige Höhepunkt.
Unsere Jugendfeuerwehr hat dort schon bei drei großen Zelt­lagern Freunde fürs Leben gefunden.
Im Jahre 1986 gründeten die Kame­raden der Feuerwehr Berg­hofen und viele Mitbürger, die Feuerwehr interes­siert waren, den „Verein der Freunde und Förderer der Feuerwehr Berghofen e.V.“
Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die FF Berghofen materiell, zur Anschaffung zusätzlicher Arbeits- und Lehrmittel und bei gesellschaftlichen Veranstaltungen, zu unterstützen. Bis heute sind über 220 Berghofer Mitbürger Mit­glied in diesem Verein.

Im selben Jahr übernahmen wir von der BF, als Ersatz für die beiden TLF8, ein gebrauchtes LF16 (Mercedes). Jedoch war das Fahr­zeug mehr in der Werkstatt als in unse­rem Gerätehaus. Bereits 1988 wurde es wieder eingezo­gen, und der Bund stellte ein neues LF16-TS (Iveco) zur Verfügung. Technisch zwar ein Fortschritt, war der Iveco doch ein nagelneues Fahrzeug, Einsatztaktisch aber leider ein Rückschritt, verfügten wir jetzt doch weder über einen Wassertank für einen ersten Löschangriff, noch über besonders erwähnenswertes Gerät zur technischen Hilfeleistung.
1996 wurde „endlich“, im Alter von fast 30 Jahren, das Magirus LF16-TS durch ein neues LF 8/6 (Mercedes) ersetzt; so dass dem Löschzug ab jetzt ein moderner Fuhrpark zur Verfügung stand und wir wieder einen Erstangriff (600 Liter Wassertank) und kleinere technische Hilfeleistungen durchführen konnten.

Im Jahre 1998 wurde, aus Mitteln des Fördervereins, ein Tragkraftspritzenanhänger (TSA) beschafft. Der Anhänger wurde in Eigenregie durch die Kameraden, mit Unterstützung einer Fahrzeuglackiererei und der BF-Dortmund, restauriert und anschließend der Jugendfeuerwehr für ihren Übungsdienst zur Verfügung gestellt. Auf dem TSA wurde die Tragkraftspritze unseres LF16-TS untergebracht und der Iveco wurde, anstelle der TS, mit einem Einschub ausgerüstet, auf dem ein Stromerzeuger, Kabeltrommeln und ein Winkelschleifer verlastet waren. Außerdem bekam das Fahrzeug zusätzlich noch eine Tauchpumpe und Beleuchtungsgerät, so dass wir nun auch hiermit kleinere technische Hilfeleistungen eigenständig abarbeiten konnten. Bei Hochwassereinsätzen wurde durch die „Einsatzabteilung“ aber auch auf den Anhänger zurückgegriffen.


Fortsetzung folgt...
Recherchiert bis ins Jahr 1998 und Niedergeschrieben von Rudolf Fischer

Überarbeitet und ab 1998 weitergeführt von Joachim Gundlach

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